Pfarrer Josef Treutlein hielt am Allerheiligentag den Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche
In seiner Predigt verwies er darauf, dass jeder ein Hoffnungsträger sein muss.In diesem Zusammenhang sagte Josef Treutlein, dass es kein Licht gibt, das nicht leuchtet, kein Eis, das nicht kühlt und kein Feuer, das nicht brennt. Es gebe somit auch keinen Menschen, der nicht eine Ausstrahlung hat, die ihn ausmacht. Diese kann warmherzig, abweisend, aber unklar sein. Heilige würden immer wieder mit einem Heiligenschein dargestellt. Sie hatten bekanntlich eine positive Ausstrahlung. Auf die letzten Stunden eines Menschenlebens ging der Geistliche ein und sagte, dass dies ein Thema bei einem Ärzteseminar war. Ein Arzt habe gesagt, dass gerade dann Hoffnung auf gute Begleitng, menschliche Zuwendung und "Hoffnung darauf, dass mit vereinten Kräften sogar das Sterben geschafft werden kann", wichtig sei.
Auch als Christen müsse man von Hoffnung sprechen. "Wi rmüssen Hoffnungsmenschen sein!" Gott habe schon zu Abraham gesagt: "Du sollst ein Segen sein." Dieses uralte Bibelwort habe für jeden Menschen Gültigkeit, der an Gott glaubt oder glauben möchte. So sage es auch die Bergpredigt Jesu. Jeder müsse es nur wollen und die innere Blockade überspringen. Jedes Leben habe eine Ausstrahlung, das müsse jeder wissen. In der Kraft Jesu könne und werde jeder Einzelne ein Segen sein.
Selbst die Kirche brauche die Treue der Gläubigen und auch die Welt brauche Hoffnung. "Ohne jeden von uns wäre die Welt ärmer, trister, gottloser und trauriger." Gerade beim Tod eines lieben Menschen werde das deutlich. Dann müsse man erkennen, dass man nun an dessen Stelle tritt, "der mir zu Lebzeiten so gut getan hat und erkennen, jetzt will ich Segen für andere sein." Für Verstorbene zu beten, sei richtig, weil das Gebet auch immer eine Tat der Liebe ist. Die größte Freude mache man Verstorbenen, wenn man an ihrer Stelle, Liebe und Hoffnung verbreite. All das Gute, das sie vorgelebt haben, sollte nun weiter ausstrahlen und kreativ sein.
An den Gräbern zünde man ein Licht an, jedoch könne auch jeder Einzelne ein Licht sein, Hilfe bringen, Trost schenken und für andere ein Beispiel sein. Hier würden die Seligpreisungen der Bergpredigt greifen. "So werden wir anderen zum Segen!". Wichtig sei es Dinge nicht aufzuschieben, sondern jetzt zu tun, denn eines Tages sei dazu keine Zeit mehr. Auf das englische Wort "hope" für Hoffnung, ging Josef Treulein ein und sagte, dass man dies auch als Hopp oder Hüpfen übersetzen könne. So bat der Prediger denn auch die Kirchenbesucher, dies einmal durch "hüpfen" zu verdeutlichen. Das taten die Kirchenbesucher denn auch auf seinen Hinweis "hopp, hopp!"
Im Gottesdienst wurden, wie alljährlich wieder als Erinnerung an die Verstorbenen des Jahres Kerzen entzündet und durch den Aufruf ihres Namens an sie gedacht. Am Nachmittag fand traditionell die ökumenische Andacht auf dem Friedhof und am Abend das Rosenkranzgebet statt.
Autor: Hanns Friedrich

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