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Pfarrer Karl Feser 10 Jahre in der Pfarreiengemeinschaft – Wie doch die Zeit vergeht - Zehn Jahre sind es schon, dass ich hier in Bad Königshofen und in der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke bin," sagt Pfarrer Karl Feser. "Nach wie vor bin ich aber gerne im Grabfeld. Ich mag die Menschen und die Gegend." Am 9. März 2009 sagte der Geistliche in seiner Predigt seiner neuen Pfarrgemeinde, dass er kein Programm mitbringt, denn dann müssten Erwartungen erfüllt werden. Er sehe sich selbst aber als Wegbegleiter, vor allem im Hinblick auf das Zusammenwachsen in den damals im Aufbau befindlichen Pfarreiengemeinschaften

Diese Gemeinsamkeit hat der Geistliche in den vergangenen zehn Jahren immer wieder herausgestellt. Auf die Zukunft umgelegt müsse diese mehr denn je gepflegt werden. Das vor allem im Hinblick darauf, dass die Priester immer weniger werden. Aktuell stehen ihm in der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke mit Pfarrvikar Paul Mutume und Altpfarrer Linus Eizenhöfer zwei Priester zur Seite. Hinzu kommt Diakon Rudi Reuter (Herbstadt) und Pastoralreferentin Alice Düchs. Ein Team, das passt und gut harmoniert. Der Pfarrer spricht den rückläufigen Kirchenbesuch an und sagt, dass das Resultat daraus sein wird, dass in naher Zukunft nicht mehr, wie bisher in den einzelnen Gemeinden ein Priester zum Gottesdienst kommen kann. "Wichtig ist es, dass die Dörfer trotzdem ein lebendiges Gemeindeleben entwickeln und die Laien mehr denn je die Aufgabe für Wortgottesfeiern übernehmen, aber auch die Gemeinde leiten." Sieht Pfarrer Karl Feser Kirchenschließungen in der Zukunft?  Das sei nicht mehr aufzuhalten und in der Diözese Würzburg berate man darüber bereits. Wer soll die Kosten tragen für Heizung, Strom, Bauunterhalt oder auch die Bezahlung von Küster und Organist übernehmen? "Die Einnahmen aus dem Klingelbeutel reichen dafür keinesfalls aus."

Das Problem der Pfarrer sei, dass die Seelsorge, die eigentlich wichtige Aufgabe, schon längst nicht mehr erfüllt ist. Sogenannte Geschäftsführer sollen künftig die Aufgaben für Verwaltung, Organisation und Bauwesen übernehmen. "Das aber haben wir hier in der Pfarrei noch nicht." Ein Blick in den Terminkalender von Pfarrer Karl Feser zeigt deutlich, dass kaum Zeit bleibt, zum Beispiel nach einem Gottesdienst sich noch mit Kirchenbesuchern zu treffen und zu diskutieren. Oft folgt ein Gottesdienst dem anderen und der Pfarrer "ist immer auf dem Sprung zum nächsten Termin." Für die Administration einer weiteren Pfarreiengemeinschaft gibt es schon eine Anfrage. Bereits jetzt ist er für die sieben Pfarrgemeinden der Pfarrgemeinschaft Grabfeldbrücke Ansprechpartner.

Nach wie vor nicht gelöst ist die Sanierung der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen. "Hier läuft das zweite Gutachten." Einen schönen Bereich in Bad Königshofen nennt der Geistliche die ökumenischen Beziehungen. Immer wieder gibt es viele Gemeinsamkeiten und Gottesdienste. Wichtig ist ihm sein "freier Tag" an jedem Dienstag, um seinen Hobbys nach zu gehen: Reiten und Bogenschießen oder sich einfach mal entspannen. Wofür sich Pfarrer Karl Feser auch noch Zeit nimmt ist die Arbeit in der Pfarrer-Initiative. Hier ist er auf Deutschlandebene einer von sechs Sprechern. „Die Sorgen und Nöte und der Strukturumbau ist in allen Diözesen zu finden. Man ist an aktuellen Themen dran, das bereichert. Wichtig ist auch das gegenseitige Mut machen.“ meint der Geistliche. 

Nachdem Pastoralreferent Johannes Krebs in Bad Neustadt tätig ist, hat der Pfarrer den Religionsunterricht der 5. und 9. Klasse an der Grabfeldschule übernommen. Was er dabei immer wieder feststellt: "Der christliche Glaube nimmt immer weiter ab." Rückblickend sagt er, dass in den vergangenen Jahres vieles "auf den Weg gebracht wurde und sich mittlerweile bewährt." Eine gute Entscheidung war die gemeinsame Kommunionkatechese mit den vier Pfarreiengemeinschaften in Zusammenarbeit mit dem Haus St. Michael in Bad Königshofen. "Das geht nun schon ins vierte Jahr." Gleiches gilt für die gemeinsame Firmvorbereitung. Für beide Angebot liegen ausgearbeitete Konzepte vor, die von den Kindern und Jugendlichen gut angenommen werden. Eine Frage, die immer wieder gestellt wird: Wie lange wird er noch in Bad Königshofen als Pfarrer bleiben? Der 59-Jährige lacht und meint: "Meinen 60. Geburtstag werde ich auf jeden Fall noch im Grabfeld feiern."

Zur Person:

Pfarrer Karl Feser wurde 1960 in Würzburg geboren und stammt aus Retzbach. Nach dem Besuch der Realschule wurde er zum Büromaschinenmechaniker ausgebildet. Im Bamberger Theresianum holte er 1984 sein Abitur nach. Das Theologiestudium führte ihn nach Würzburg und München. Am 8. Juni 1991 wurde er in Würzburg von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele zum Priester geweiht. Kaplan war Karl Feser in Kahl am Main und ab 1993 in Schweinfurt Heilig Geist. 1995 wurde er Pfarrer von Elfershausen mit Filialen Engenthal und Trimberg und von Langendorf mit Filiale Westheim. Am 9. März 2009 wurde er als Nachfolger von Pfarrer Linus Eizenhöfer in Bad Königshofen in sein Amt eingeführt.

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