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„Ich war zufrieden", sagt Pfarrer Pater Joe in Bad Königshofen zum Besuch der Christmette. Gut angenommen wurde auch der Livestream mit bis zu 100 Zuschauern, sagt André Knies, der für die Liveübertragungen verantwortlich ist. Gut besucht waren die Kinderkrippenfeiern.

Pastoralreferentin Alice Düchs und Diakon Sebastian Krines sprechen von vielen Eltern, die mit ihren Kindern zu den Krippenfeiern am Nachmittag gekommen waren. Selbst die Kinder hätten sich beim Krippenspiel mit eingebracht, sagt Alice Düchs. Bereits im Vorfeld hätten sich so viele gemeldet, die das Weihnachtsgeschehen in der Kirche nachstellen wollten. Den guten Besuch der Christmette in der Stadtpfarrkirche führt Pfarrer Pater Joe in Bad Königshofem unter anderem auf die vorverlegte Zeit auf 21.30 Uhr, also eine gute Stunde früher, als sonst, zurück. Aber die Leute würden auch wieder selbst die Gottesdienste „live“ mitfeiern wollen, sagt er und auch Dekan Andreas Krefft, das sei wieder deutlich geworden.

Dekan Andreas Krefft nennt auch die Altenheime und Krankenhäuser, in denen die Patienten die Gottesdienste  am Livestream direkt mit verfolgen können. Von daher sei auch im Nachhinein noch mit der Erhöhung der Zahlen zu rechnen. André Knies in Bad Königshofen weiß ebenfalls, dass, weil die Gottesdienste jederzeit abrufbereit sind, auch oft einen Tag später zu Hause aufgerufen und am Bildschirm mitgefeiert werden. Diejenigen, die für die gute Übertragung und die jeweiligen Bildausschnitte verantwortlich zeichnen, sind oftmals die Mesner. In Bad Königshofen hat Michael Löhr diese zusätzliche Aufgabe übernommen. „Da gehört schon Fingerspitzengefühl dazu, wenn ich manches Mal eine bestimmte Naheinstellung haben möchte“, sagt er. „Aber das lernt man, je öfter man es probiert.“

In seiner Predigt sagte Pater Joe in der Stadtpfarrkirche, dass man an Weihnachten eine unglaubliche Geschichte feiern könne. „Gott wird Mensch in einem kleinen Kind, die Hirten begegnen ihn  unter ganz einfachen Verhältnissen.“ Angst, Kälte und Dunkelheit hätten die Heilige Familie im Stall von Bethlehem umgeben. Damit werde deutlich, wie Gott sich in der Welt sieht in der Dunkelheit, auch und besonders heute, mitten in den Sorgen und Nöten der Menschen. Durch die Geburt seines Sohnes schenke er den Menschen gerade auch in Krisen, Hoffnung. „Weihnachten will heute hinweisen auf das das göttliche Kind, es dort heute zu suchen, wo es in der Fremde geboren wird.“ Wichtig sei es, sich in der Gnade Gottes geborgen zu fühlen. Das sei heute sehr schwierig. Gott wird Mensch, das sei die wichtige Botschaft auch heute noch.

Die evangelische Pfarrerin Susanne Ress erinnerte im Kurpark von Bad Neustadt an den Verkündigungsengel, der sagte: Fürchtet euch nicht! Eine Aussage, die besonders in diesem Jahr eine besondere Bedeutung hatte. Corona, Krieg in der Ukraine, Energiekrisen und der Anstieg des Lebensunterhaltes, das seien Ereignisse gewesen, die man bisher noch nicht kannte. Hinzu kamen die Sorgen um die Gesundheit in der Familie, um den Arbeitsplatz, aber auch Sorgen um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen. In diesem Jahr feiere man das Weihnachtsfest deshalb etwas anders, vielleicht auch nachdenklicher.

Die Stimmung sei oftmals gedämpft. Umso wichtiger sei es, auf die Weihnachtsbotschaft zu hören: Fürchtet euch nicht, denn Euch ist heute der Heiland geboren. Diese Botschaft sei vor mehr als 2000 Jahren ebenfalls nicht einer heilen Welt verkündet worden, sie sage damals wie heute: Gott kommt zu uns in diese Welt, er beobachtet nicht aus der Ferne, was passiert, sondern kommt mitten in die Welt, auch dahin, wo es Menschen schwer haben und machte deren Sorgen zu seinen eigenen. Die Botschaft des Engels „Fürchtet euch nicht!“ rufe nicht dazu auf, sorglos oder gleichgültig zu sein. Die Geburt Jesu zeige, dass Gott die Menschen mit all ihren Sorgen und Nöten annimmt.

Autor: Hanns Friedrich

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